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„Wir fiebern der Lese entgegen.“

Dichter Traubenbehang in den Ravensburger Weinbergen


Sehr Warme Tage liegen hinter uns und die Befürchtung, dass die Reben Schaden nehmen könnten, scheint unbegründet. Auch kein Sonnenbrand auf den Trauben lässt sich erkennen, obwohl richtig viel entlaubt wurde, um die Traubenzone freizulegen. Dies aus zwei Gründen: Man wollte unbedingt verhindern, dass durch eine zu geringe Belüftung der Traubenzone die in der jetzigen Phase des Traubenschlusses mögliche Fäulnis zwischen den Beeren Einzug hält und zum Zweiten bot das Entlauben die Möglichkeit den Mehltau bestens zu bekämpfen; nach dem sehr regenreichen Frühjahr war dieser schon an einigen Reben sichtbar gewesen.


„Jetzt geht es also in den Endspurt, wir fiebern der Lese entgegen und hoffen nun noch auf einen guten Wettermix aus Sonne, Wind und Regen“, fasste eine ehrenamtliche Helferin jüngst vorausschauend die nächsten Wochen zusammen.


Doch noch gibt es Einiges zu tun. So sollen schon bald etwa 20 Prozent der Trauben herausgeschnitten werden, um damit die Qualität zu steigern. Dies ist eine weit verbreitete Methode, um wenige Wochen vor der Lese den guten und gesunden Trauben an den Rebstöcken einen „Schub“ zu verleihen. Produziert die Pflanze zu viele Früchte, wird die Qualität ihrer Früchte gering sein.


Schon in den Wochen davor konnte man immer wieder fleißige Helferinnen und Helfer bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit in den beiden Ravensburger Weinbergen am Rauenegg oder am Burghaldentorkel beobachten. Doppelaugen oder Triebe wurden an unerwünschten Stellen ausgebrochen, es wurde gegipfelt (Abbrechen der Spitzen bei langen Trieben) oder entpitzt, um so das Wachstum verstärkt in die Haupttriebe zu lenken und natürlich wurde auch entlaubt und gespritzt. Hierbei gilt unser Motto „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“


Ende Juli traten dann nochmals viele Ehrenamtliche an, um in beiden Weinbergen Trauben und Triebe herauszuschneiden. Gut 20 % der Trauben wurden entfernt, um so die Qualität der anderen Früchte zu steigern und um für eine noch bessere Durchlüftung zu sorgen.


Heute, an einem trockenen und sonnigen, windigen Tag erfolgte die letzte Spritzung. Nun werden noch die Netze heruntergelassen, um so den Vögeln den Zugang zu den Leckerbisschen zu erschweren.

Die momentane Lage im Weinberg und der derzeitige Zustand der Trauben lassen eine gute Lese erwarten. „Darauf hoffen wir alle“, sagt Dieter P, und fügt hinzu, dass wir mit einem guten Produkt die Unterstützung der Hospizstiftung Schussental sichern. Er gesamte Reinerlös aus dem Verkauf wird nämlich gespendet.


Es bleibt also abzuwarten, was die kommenden Tage und Wochen noch bringen. Gift wären Hagel, zu viel Regen oder gar ein großes Unwetter, wie wir es in Ravensburg unlängst erleben mussten. Glücklicherweise überstanden die Reben diese mittlere Katastrophe fast unbeschadet. Bleiben wir also positiv und blicken nach vorn.


Fotos: Roland Heine und Pit Kessler bei der Laubarbeit / Johann Stroh / noch etwa 4 Wochen bis zur Lese






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