top of page

Rebschnitt in den Weinbergen - Guter Start ins Weinjahr 03.02.2024

Als ob er wüsste, wann das Wetter passt! Hans Kiderlen, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Burghaldentorkel e.V., dem neuen Pächter des Rebgartens am Rauenegg in der Schlierer Straße, hatte eingeladen zu einer Fortbildung zum Thema Rebschnitt.

Schon am Donnerstag davor war eine Fortbildung erfolgt zu diesem wichtigen Thema, denn der richtig ausgeführte Rebschnitt stellt quasi die Weichen für das weitere Wachstum der Reben und für den Fruchtertrag. Fachwissen ist also gefragt. Was wird abgeschnitten, welche Ruten lässt man stehen? Sind die Triebe gesund?

 

Über 30 Vereinsmitglieder und Ehrenamtliche waren Punkt 9:00 erschienen.

Schnell bildeten sich Paare aus Könnern und Unerfahrenen und wer noch unsicher war oder gar ganz neu, der gesellte sich einfach zu einer kleinen Gruppe, die unter der Anleitung von “alten Hasen” sanft hingeführt wurde zum richtigen Winterschnitt. “Das ist ja eine echte Wissenschaft.” Auch der erste Vorsitzende des Fördervereins war erschienen, um sich die “Sache mal näher anzuschauen”, wie er am Rande meinte. “Weißt du genau wie es geht?”

Ich erkläre ihm das Wesentliche; aber dennoch ist es nicht ganz einfach, weil der Schnitt in manchen Fällen eine Grenzentscheidung sein kann, denn schließlich wollen wir erreichen, dass die Fruchttriebe aus dem zweijährigen Holz nahe am Kopf der Reben wachsen. Man muss vorausschauend urteilen, sich zunächst einen Überblick verschaffen über die vielen, teilweise etwas wild verwachsenen Triebe zwischen den Drähten und auch gelegentlich mit etwas Mut zu Werke gehen.

Zwei Haupttriebe lassen wir stehen, welche dann in etwa 3 Wochen an die Spanndrähte gebunden werden. Auch eine sogenannte Winterrute macht eventuell Sinn, denn noch kann es schweren Frost geben, der die Ruten schädigen könnte; oder man lässt als kleine Reserve ein Zäpfchen stehen, einen sehr kurz geschnittenen, gesunden Trieb. Durchaus eine Wissenschaft also.

 

Dem Betrachter bietet sich eine wunderbares Bild. Über 30 Fleißige, die sich mit ihren bunten Jacken zwischen den Rebreihen im steilen Gelände bewegen, sich bücken, diskutieren, schneiden und bei herrlichem Sonnenschein diese schöne Arbeit verrichten. Kiderlen freut sich: “Das läuft ja zu Jahresbeginn gleich super!”

Im Laufe des Jahres wird dies nicht der einzige Rückschnitt bleiben. Zu Beginn des Sommers werden Wassertriebe herausgebrochen, ungünstig platzierte Triebe zwischen den Drähten herausgeschnitten, oder zu dicht nebeneinander liegende oder zu lange.

 

Eine kleine Gruppe zieht nach getaner Arbeit im Rauenegg hinüber in den Weinberg am Burghaldentorkel, denn auch dort gilt es die Reben zu schneiden.

“Bei diesen Wetter ein Vergnügen”, sagt jemand aus der Gruppe, lacht und steigt ins Auto, um zum Veitsburgplateau hinüber zu fahren.


Hans Kiderlen erklärt den richtigen Schnitt. Marcel Bechinger (re.), Barbara Huber

und Wolfgang Amann hören gespannt zu.

 









Comentários


bottom of page