Bei einigen Aktiven des Fördervereins war seit geraumer Zeit die Absicht zu spüren, dass man die alte, abgerutschte und gefährliche Treppe am oberen Zugang zum Weinberg hinter dem Burghaldentorkel sanieren müsse.
Nach einem Vorgespräch, bei dem ein Vereinsmitglied schon mit fertigen Plänen erschienen war, wurde pragmatisch gehandelt, Aufgaben verteilt und die Machbarkeit des großen Projekts positiv bewertet.
Schon am Montag darauf trafen sich drei Aktive für die Vorbereitungen. Die alte Treppe musste von Efeu, Moos und anderem Bewuchs befreit und abgestrahlt werden. Dann wurde eingemessen und schon das erste Schalungsmaterial eingelagert.
„Mittwoch schalen wir und am Donnerstag wird betoniert.“, gab Thomas den Marschplan vor. Das Wetter sah vielversprechend aus, nicht zu warm und bedeckt – also ideal für unser Vorhaben.
Mittwoch sollte dann ein sehr langer Tag werden! Nachdem die Randbefestigungen links und rechts an den alten Stufen verdübelt waren, wurden die Stufen berechnet und seitlich angezeichnet. Das Schrittmaß und damit das Steigungsverhältnis wurden festgelegt. Ein bisschen Mathematik, sehr viel Erfahrung, um die gewendelte Treppe mit zwei Podesten kunstvoll vorzubereiten, handwerkliches Geschick und ein fleißiges Dreierteam waren dann die Garanten für den Arbeitsfortgang während der nächsten 10 Stunden. Von unten nach oben wuchs die Schalung und mit jeder neuen Stufe wurde ersichtlicher, dass das Kunstwerk gelingen würde. Erst nach 19:00 konnten wir gemeinsam bestaunen, was am Folgetag dann mit Beton ausgegossen werden sollte.
Der Beton-Tag: Donnerstag, schon früh um 8:30 stand Marcel mit dem Anhänger vor dem oberen Torkel-Eingang. Ein Kubikmeter trockener Fertigbeton war geladen, die Rutsche und der Wasserschlauch vorbereitet und fünf hochmotivierte Männer freuten sich auf mehr als drei Anhänger voll mit diesem schweren, grauen Gemisch aus Sand, Kies und Zement. Auf der Rutsche wurde das Gemisch nochmals befeuchtet und dann nach unten geschaufelt, wo „Capo“ Thomas schon wartete, den Beton verteilte und nach geraumer Zeit mit dem Rüttler verdichtete. Gespannt schauten wir alle auf die Schalung. Würde sie dem großen Druck von über 3 cbm Beton standhalten? Ja, das tat sie, denn schließlich hatten wir auch noch Baustahlstangen auf der alten Treppe verdübelt und nach außen durch die Schalung geführt. Dies und die eingebauten Stahlmatten gaben der Treppe nun den nötigen Halt. Und dann war ja da auch Thomas mit seiner Erfahrung!
Wieder ging es zügig voran und in uns wuchs schon ein bisschen Vorfreude über das vor uns sich abzeichnende, gelungene Werk. Jetzt fehlte noch ein Plateau. Wieviel Beton brauchen wir noch? 2,00 m x 1,40 m x 20 cm. Also gut. Schließlich tauchte Marcel mit der vierten Ladung auf, etwas mehr als 0,6 cbm. „Punktlandung!“, rief jemand, als der gesamte Beton eingebracht ist und lediglich eineinhalb Eimer übrig sind. Inzwischen hatte der Beton angezogen, das Gefälle stimmte und das anschließende Bier schmeckte herrlich!
„Morgen ist Ruhetag und Samstag wird ausgeschalt, wieder um 9:00.“
Das Ausschalen ging im Vergleich zu den anderen Arbeiten gut und zügig voran.
Schon nach gut zwei Stunden war es geschafft. Ein Anhänger war befüllt mit alten, unbrauchbaren Schalungsbrettern, das andere Holz gesägt für den Grill. „Jetzt fehlt nur noch ein Foto!“, lachte Roland. In diesem Moment lief oben ein Brautpaar mit einer Fotografin vorbei. „Entschuldigung, könnten Sie bitte von uns ein Foto machen mit der Treppe?“ Ein stolzer Moment, eine gut gelungene Arbeit mit einem tollen Team und dem nötigen Engagement, um solch ein Projekt zu stemmen.
Danke Marcel, Thomas und Thomas, danke Roland und Linus, Albert und Dieter und ein Dankeschön an Micha und Johann.
Die neue Treppe ist ein Schmuckstück, bietet mehr Sicherheit und ist gut zu begehen. Ein echter Gewinn also.
Reihenfolge der Bilder:
- Thomas Kirsinger und Micha Wieland beim Armieren
- Vorstand Marcel Bechinger liefert jeweils 1 cbm mit dem Hänger an. Insgesamt werden über 3,5 cbm verarbeitet.
- Das Betonieren erfolgt über eine Rutsche von oben. Dort wird der relativ trocken transportierte Beton befeuchtet. Thomas Kirsinger, Thomas Baur und Micha Wieland.
- Nach dem Ausschalen stolz auf die neue Treppe: vorn: Johann Stroh und Thomas Kirsinger; hinten: Roland Paul (li.) und Linus Ermler.
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